Dienstag, 14. November 2006

Und jetzt noch was Schönes:

Das Freischwimmer-Projekt. Das ist ein Plattform für junges freies Theater, die in ihren Produktionen unterstützt werden und ihre Ergebnisse im Rahmen des Freischwimmerfestivals an verschiedenen Orten u.a. in Zürich aufführen. Iniziiert u.a. von der Gessner Allee, die dazu auch ein Kolloquium anbietet, an dem ich teilnehme. Es gab zwei Vorbesprechungstermine. An dem ersten gings vor allem um die Struktur der freien Theaterarbeit und um die verschiedenen Studiengänge und Schulen, aus denen die Theaterschaffenden kommen.
Die zweite Vorbesprechung ging über die Konzepte der einzelnen Produktionen. Wir haben alle in Kopie mit nach Hause bekommen und uns diese gegenseitig vorgestellt. Zum Teil sind diese Konzepte doch sehr vage, so dass es viel Fantasie braucht...

Los gehts ab Donnerstag und ich werde berichten, was es so Interessantes in der freien Theaterszene gibt. Vielleicht gibts ja sogar ein paar Hintergrundinfos, da wir uns mit allen Künstlern zu Feedbackgesprächen treffen

Frust

Okay ich hatte nen schlechten Tag. Hab Unterlagen daheim liegen lassen, musste nochmal zurücklaufen, wurde von so ner dummen Kuh angepöpelt, weil jemand anders die Tür losgelassen hat... Zugegeben: nicht die besten Vorraussetzungen für ein Referat.

Merke: Nie nachfragen, ob theoretische Aspekte für ein Thema nützlich sind! Man sagt erst ja, und lässt dich dann damit auflaufen. Okay, das waren verschiedene Personen und die Vorbesprechung zwischen Tür und Angel und ich vielleicht in dieser Hinsicht empfindlich ABER:

Ich frage mich zunehmend, was ich eigentlich studiere! Ob denn die Menschen immer verstehen, was sie da reden? Manchmal kommt es mir so vor, als ob es das Ziel des Studiums ist, sich möglichst unverständlich auszudrücken, damit es möglichst viel kreatives Fremdverstehen gibt und sich so jeder bestätigt fühlt, was neues gelernt hat und alle glücklich sind, "dass doch soooo viel in dem Text drin steckt". Man hört es ja öfters, dass beklagt wird, dass nicht das WAS, sondern das möglichst abstrakte WIE der Aussage im Vordergrund steht. Sprich, es ist nicht wichtig WAS man sagt, hauptsache man sagt es so, dass es nach viel klingt, weil dann die meisten Menschen auch viel darin entdecken. Und nicht das, WAS man sagt zählt, sondern, das WAS' die anderen hören (' ist aus der Mathematik und es lebe die Interdisziplinarität, weil sie verdeckt, wie wenig diese Disziplin überhaupt eindeutig beschrieben werden kann).

Ok, Dinge gewinnen schon eine neue Dimension, wenn man sie abstrakt formuliert, sie werden übertragbar, erweiterbar, beschreibbar. Trotzdem komme ich mir so vor, als wenn ich zu einem Haufen Hobby-Philosophen gehöre, die keine gemeinsame Terminologie haben und mal munter drauf los reden. Zugegeben, inzwischen mach ich das auch. Und? Ich komm mir verdammt blöd dabei vor. Oder bin ich so blöd?

Vielleicht sollte ich mich doch wieder meinen Maschinen zuwenden, mit handfesten Dingen hantieren, nicht mit so abstrakten Texten und diese noch mehr abstrahieren, bis nur noch ein "Poetologisches Prinzip" übrig bleibt.

Vielleicht studiere ich Literaturwissenschaft aus falschen Gründen. Bisher hatte ich immer den Eindruck bei der Lektüre viel über das Leben zu lernen und Literaturwissenschaft mir als Zugang zu dieser Lektüre zu denken. Keine Angst ich glaube nicht, dass man ein literarisches Werk erklären könnte, aber man kann Bezüge offen legen, Deutungen anbieten. Inzwischen wird aber die Literaturwissenschaft für mich eher zu etwas, das selbst der Deutung bedarf.

Nun abstrahieren wir mal: lösen das Konkrete ins Abstrakte, vermischen es mit ordentlichem Fremdverstehen, weil ja in Sprache formulierte Ideen immer dafür zu haben sind, weil wir unsere Sinnzusammenhänge immer als konstruiert ansehen müssen und weil wir bereits formulierte Thesen immer in Frage stellen müssen.

UND?

Wenn man die Aktionen der Literaturwissenschaft in ihrem Kontext betrachtet, verweist sie ja auf ihre immanente Referenzialität zu ihren eigenen Objekten. Das Subjekt des Literaturwissenschaftlers, im Wissen all seiner konstruktivistischen Prämissen, hat die inhärente Dimension des Objekts Text erfasst und versucht nun dieses, in der Postmoderne beschriebene Prinzip des "Anything goes" in die Handlungsweisen der eigenen Disziplin zu integrieren. Dies eröffnet ganz neue Dimensionen in der Relevanz der getroffenen Thesen...


so ungefähr ging ich heut aus dem Seminar. Dumm, dass ich Mechaniker auch aus der falschen Motivation gelernt habe... Manchmal fürchte ich ohne diese Ausbildung hätt ich nichts fürs Leben gelernt und manchmal verstehe ich auch noch diesen ganzen literaturwissenschaftlichen Kram und das macht mir Angst.

Sonntag, 12. November 2006

Schoggitesting IX

Ich habe in den letzten Wochen natürlich auch Unmengen an Schokolade gegessen. Der Vorrat hier scheint nicht zu enden, und die Weihnachtsspezialitäten gibts auch schon. Inzwischen könnt ich sogar eine Käsetesting-Reihe beginnen, aber ich will ja nicht immer vom esse schwätze. Aber:

Die ultimative Schweizer Schoggistängeli:

torino235pack

Torion von Camille Bloch, gibts in Milch- und Zartbitterversion. Besteht aus Schokolade mit Pralinenfüllung. So ein kleines Teil sind doch 46g Schokolade bzw. 46 g Praline und man ist ganz schön bedient wenn man sowas gegessen hat. Aber sehr lecker.

Besonderer Tip:

Man nehme Gipfeli (so heissen hier die Hörnchen bzw. Crossaints) und steckt ein Schoggistängeli durch. Ergebnis: Selbstgemachtes Pralinencrossaint und seehhhr lecker.

Lebe noch

Ja ich leben noch bwz. wieder... Habe mich von meinen diversen Krankheiten erholt und bin nun voll im Unistress. Ja ja ich weiss, bin selbst schuld, will es auch so. Mal sehen wielange ich das durchhalte: 3 Hauptseminare, 1 Kolloquium, 1 Sprachwissenschaftsproseminar, 1 Sprachkurs, 2 Tandempartner und...

Ganz viel Spass, schöne und interessante Dinge in Zürich und natürlich auch hin und wieder eine Stange oder nen Besuch in Bamberg oder besucht werden...

Langweilig wird mir nicht so schnell, aber ich versuch trotzdem hier wieder ein bisschen zu berichten.

Gestern war WG-Semesterputz: Alles blitzt und blinkt und falls morgen nicht schon wieder so ein trüber Tag ist, werd ich das Haus mal ein bisschen fotografieren, wenns schon mal soooo schöööön strahlt.

Donnerstag, 14. September 2006

Umzug

Nur kurz zur Info. Ich bin hausintern umgezogen. Zwei Stockwerke tiefer, direkt unter der Küche... Leider immer noch gegen die Strasse und der jetzt auch noch näher. Auch leider muss man durch ein anderes Zimmer durchgehen, um zu mir zu kommen. Aber der Mensch der da lebt ist sehr nett, und so ist das nicht so schlimm ;-). Dafür habe ich jetzt hellen Parkettboden, eine Stuckdecke und weisse Wände. Ich bin mal gespannt womit ich die so füllen werde, ist seit langem, dass ich ein wirklich kahles Zimmer beziehe und auch nicht viele Möbel mitbringe...
Aber das Einräumen kann noch etwas dauern. Ich fahr ja morgen erstmal nach Deutschland. Also bis bald.

Dienstag, 5. September 2006

Warum ich grad nicht blogge:

Weil das Wetter endlich total schön ist! Und der Zürichsee noch nicht ganz kalt! Schwimmen, baden, sonnen... :-)

Sonntag, 3. September 2006

Wo ich war

Lange Nacht der Museen.

Genauer gesagt war ich nur im Kunsthaus und ganz kurz in einem anderen Museum. Um Austellungen in Ruhe anzuschauen sind zuviele Leute da und nach zwei Stunden ist man dann eh am Ende. Das Rahmenprogramm verhieß vielversprechendes, war aber im Kunsthaus eher mager. Die Performance vor einer Skulptur war nicht direkt den Namen wert, aber der Herdentrieb der Besucher war dafür um so interessanter. Am Schluss waren alle am Boden gesessen... Die Kunstbetrachtung vor einem Gemälde war auch eine etwas obscure Veranstaltung.
Da das ganze mit ausgiebigem Catering unterstützt wurde, kam man mal in den Genuss, Kunstwerke nicht mehr ganz nüchtern zu betrachten. Eine ganz neue Perspektive! Die versprochene Lounge mit Viedeoinstallation habe ich verpasst, weils da grad so voll war... Danach wurde dort Minimal-Tech-Hous aufgelegt. Im Museum zu tanzen ist schon abgefahren, zwar nicht in der Sammlung, aber nicht weit entfernt. Leider war das eher eine Sauf-Unterhaltungsveranstaltung und als um zwei die Luft, die Musik und die Leute immer schlechter wurde, bin ich heim gegangen, auch auf die Gefahr hin, was zu verpassen ;-)

Wo ich nicht war:

Das Unspunnenfest, das nur alle 12 Jahre statt findet:

Bildmontage_06

Das wäre der absolute Crashkurs in Schweizer Tradition gewesen. Trachtenumzüge, Jodelwettbewerbe und das legendäre schmeissen des Unspunnensteins; bzw. eines Duplikats, weil das Orginal nun schon zum zweiten Mal geklaut wurde (von irgendwelchen Seperatisten). Da ich die nächsten 11 Jahre wohl kaum hier sein werde, werde ich mit einer unwiederbringlichen Lücke der Deutsch-Schweizerischen Verständigung nach Hause zurückkehren. Das lässt sich dann wohl nur mit erhöhtem Käsekonsum kompensieren ;-)

Nachtrag zu Nachträgen:

Jans Besuch... für die kurze Zeit haben wir Unmengen gemacht. Wir waren auf dem Theaterspektakel, haben das kleine Paradies genossen, waren auf dem Niederdorffest, beim Schoggiverkauf, haben nen Alphornbläser vorm Großmünster gesehen, und sind an den Viewaldstätter See gefahren und haben den Rigi (mit ner Seilbahn ;-) erklommen. Dort gabs dann Gleitschirmflieger und Akkordeonspielende Schweizer für Käsefondue essende Amerikaner. Danke nochmals Herr Schmidt für diesen kurzen, aber desto netteren Besuch:

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Das ist nicht der echte, den echten gibt es HIER zu sehen, wenn Herr Schmidt mir mal den Link schickt ;-)

Freitag, 1. September 2006

Theaterspektakel II

diesmal:

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Living Dance Studio ist eine Produktion aus China. In Form einer Tanzperformance wird sich mit der Krankheit Sars und deren Ausbruch in China auseinander gesetzt. Übersetzung gabs keine, aber es wurde auch nicht so viel gesprochen. Die Performance war ab und an voll faszinierend, dann hatte sie wieder ihre Längen... Abschließend ist zu sagen, wohl nicht ganz das richtige, den ersten sonnigen Tag seit langem zu beenden.

Aber der Weg zum Spektakel entlang dem See war soooooo schön. Zürich ist schon ne tolle Stadt.

Theaterspektakel

Das ist ein riesen Fest auf der Landiwiese, mit eigenem Schiffsverkehr und ganz viel zu Essen. Zwischen den Fressmeilen gibts dann noch ganz viel Strassenkunst und einige Bühnen. Dort ist dann internationales Theater, Tanz und Musik geboten. Heimatpatriotisch hab ich mir natürlich auch eine deutsche Produktion angesehen: HAMLET X

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Das sind so paar Textschnipsel aus Hamlet in Kurzfilmen neu inszeniert, vom den ostdeutschen Pflegeeltern Hamlets bis zum Ekelessen mit Geist ist da alles dabei. Die Perfomance dazwischen war auch sehr lustig, besonders wenn man das Stück und den Literatur- bzw. Theaterbetrieb kennt. Aber auch sonst sehr witzig. Leider konnte ich keine zweites mal hin und schauen, ob jeder Abend wirklich anders verläuft. Aber wenns improvisiert war, dann können sie das, und wenns einstudiert war, dann ist es ein Wunder, dass der Witz noch da ist. Nur die Ohrfeige auf der Bühne fand ich jetzt nicht so witzig...

Achja auf der Fressmeile: Die afrkanischen Spiesschen sind sehr gut und auch richtig scharf. Die Chinasuppe laut Jan auch ;-)

Ütiliberg

Während Ulis Besuch, war es doch dann tatsächlich auch hier einen Tag schön und wir waren auf dem Ütliberg. Natürlich mussten wir den Zürcher Hausberg auf dem steilsten und direktesten Weg erklimmen. Der Denzlerweg ist nach einem Bäcker benannt, der diesen ausgetreten hat, weil er jeden Tag Semmeln auf das Hotel am Ütliberg gebracht hat. Na, wenn sich das nicht für eine Bäckerstochter gehört... Danach sind wird dann noch 2 Stunden den Panoramaweg gelaufen und kamen an einer wunderschönen Beiz raus:

DSCK0049

Der Most im Steinkrug war sehr lecker und das Essen sah von weitem auch nicht schlecht aus. Zurück gings dann mit ner Gondelbahn, dem Bus und der Tram. Zur roten Fabrik mit Sonne am See...

Nachtragend

ist hier immer noch einiges offen. Nun gut... Lugano:

DSCK0014

Typisches Uli-Foto von mir, oder? Das im Hintergrund ist der Luganer See. Während es hier in Zürich kalt war, sind wir kurz nach Lugano gefahren, haben einen Tag gewandert und sind dann in diesem wunderschönen Städtchen herausgekommen:

DSCK0019

Das Tessin ist wunderschön... motivierend zum Italienisch lernen, lecker Essen und einfach warm!

Samstag, 26. August 2006

Schoggitesting VIII

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Ich hatte ne Packung aus dem Fabrikverkauf mit dem Aufkleber "Starkes Aroma". Also das Aroma war wirklich stark, aber noch in Ordnung. Die Schärfe deutlich zu spüren, besonders wenn man die Zartbitterschokolade lutscht. Auch wenn ich mich jetzt gegen die Bewertung vom "Chiliforum" stelle.
Fazit: Sehr lecker, aber immer nur ein paar Stückchen genießen, wie doch bei jeder Schokolade ;-)

Sonntag, 20. August 2006

Nachtrag I: Das Josephshaus

Hoi miteinand. Die letzte Zeit war ja richtig viel los... Aber jetzt kommen ein paar Nachträge. Bevor ich von dem Kongress in Davos berichte, meine Unterkunft. Das Sankt Josephshaus.

Josephshaus-20Ansicht-201-20Home

Eigentlich bin ich da gelandet, weil es das billigste war... Aber nach der Hausführung durch Schwester Augustine (das Haus wird von Dominikanerinnen geleitet) hab ich gemerkt hier ist es anders.

Das Haus ist ein ehemaliges Sanatorium, es gibt noch den alten Speisesaal, Salon mit Flügel und kleiner Bibliothek, ein Fernsehzimmer, ein Meditations-Ruheraum, eine Hauskapelle, einen kostenlosen Internetzugang, einen Fitnessraum und eine Ernährungs- und Heilprakitikerpraxis. Man hat seinen festen Platz im Speisesaal, das Frühstück ist sehr lecker, eher biologisch (In den Wasserkrügen liegt sogar Rosenquarz) und auf dem Tisch ist jeden Morgen die Daily Mail des Hauses zu finden mit detaillierter Wetteraussicht, Speiseplan für den Abend, aktuelle Veranstaltungstips, einem Zitat und einer kleinen Geschichte. Im Zimmer steht eine brennende Salzkristalllampe und in der Schublade steht Messerchen, Tellerchen und Becherchen mit Geschirrtuch bereit. Auf dem Tisch sind alle Touriprospekte und hauseigenes Briefpapier...

Insgesammt sehr nette Atmosphäre, man grüsst und unterhält sich mit den anderern Bewohnern. Der Küchenschwester und der Oberin muss man natürlich die Handschütteln... Aber nach drei Tagen wirds dann doch anstrengend... Soviel Nettigkeit sind wir halt nicht gewohnt... Traurig eigentlich.

Hier noch ein Blick in den Salon, mit etwas realismuslastiger Bibliothek (aber davon eine gute repräsentative Auswahl)...

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